Google Ads: Empfehlungen von Google, die du hinterfragen solltest!
Inhaltsverzeichnis
Mit jeder neuen Google Ads Kampagne, gibt dir Google Empfehlungen und Voreinstellungen an die Hand, mit denen die Erstellung deiner Kampagne leicht durchzuführen ist. Aber Achtung! Nicht immer sind diese Voreinstellungen die beste Wahl. Wer hier nicht aufpasst, kann schnell viel Geld verlieren. Damit dir diese Erfahrung erspart bleibt, zeigen wir dir sieben Empfehlungen von Google, die du von Anfang an hinterfragen solltest!
1. Kampagnenziele
Bevor du mit der Erstellung deiner Kampagne startest, hast du die Möglichkeit eines der vorgeschlagenen Kampagnenziele von Google auszuwählen. Dieser Ziele sind z.B. die Steigerung der “Markenbekanntschaft und Reichweite”, die Steigerung der “Umsätze” und “Leads” oder “App-Werbung”. Wenn du dich für eines dieser vorgeschlagenen Ziele entschieden hast, schlägt dir Google bestimmte Kampagnentypen, Gebotseinstellungen und weitere Funktionen vor, mit denen du dein Ziel erreichen kannst.
Was auf den ersten Blick einfach und praktisch erscheint, kann später jedoch zum Hindernis werden. Denn gleichzeitig werden einige Funktionen und Gebotsstrategien für dich (und dein Ziel) ausgeschlossen. Wenn du deine Möglichkeiten also nicht begrenzen und alle Funktionen nutzen möchtest, dann solltest du die Option “Kampagne ohne Zielvorhaben erstellen” auswählen. So stehen dir weiterhin alle Funktionen und Gebotseinstellungen zur Verfügung.
2. Werbenetzwerke
Beim Erstellen einer neuen Suchkampagne gibt dir Google automatisch die Ausrichtung auf das Suchnetzwerk und auf das Displaynetzwerk vor. Das ist problematisch, denn beide Netzwerke verfolgen gänzlich unterschiedliche Ziele: Während Anzeigen im Suchnetzwerk auf eine bereits bestehende Nachfrage abzielen (denn User bekommen bei passenden Suchanfragen deine Anzeigen ausgespielt), sind Anzeigen im Displaynetzwerk ein klassisches Push-Medium, mit dem du unbekannte Angebote bewerben und neue Nachfrage akquirieren kannst.
Aufgrund dieser unterschiedlichen Funktion und der verschiedenen Ausrichtungsoptionen in den beiden Netzwerken von Google, solltest du Such- und Displaykampagnen niemals gleichzeitig auswählen! Erstelle für jedes Netzwerk eine eigene Kampagne. So kannst du alle Funktionen optimal nutzen und das volle Potenzial aus deinen Anzeigen schöpfen.
3. Standortausrichtungen
Die voreingestellte Standortausrichtung beim Erstellen einer neuen Kampagne ist die Ausrichtung auf “Nutzer, die sich dafür interessieren”. Mit dieser Einstellung werden deine Anzeigen überall da ausgespielt, wo ein Nutzerinteresse besteht. Das heißt, deine Anzeigen können auch weit entfernt von deinem Standort ausgespielt werden.
Du solltest prüfen, ob diese Ausspielung für dein Unternehmen wirklich sinnvoll ist. Frage dich, wo deine relevante Zielgruppe ansässig ist und in welchem Gebiet du deine Produkte oder Dienstleistungen anbieten kannst. Im Zweifel empfehlen wir, die Standortausrichtung eher strenger einzugrenzen und deine Kampagnen auf Nutzer auszurichten, die sich “gerade oder regelmäßig in der Zielregion aufhalten”. Für lokal ansässige Unternehmen (Ärzte, lokale Lieferdienste usw.) macht es wenig Sinn, deutschlandweit zu werben – hier solltest du die umkreisbezogene Ausrichtung wählen.
Einen Tipp für alle die deutschlandweit werben: Gliedere deine Kampagnen bis auf Bundesländerebene auf, so kannst du die Nutzer im jeweiligen Bundesland gezielt ansprechen!
4. Spracheinstellungen
Ähnlich verhält es sich mit den Spracheinstellungen. Im Google Ads Konto sind in der Regel Deutsch und Englisch als Standardsprachen festgelegt. Gerade bei Suchanzeigen solltest du noch einmal gegenprüfen, in welchen Sprachen du potenzielle Interessenten erreichen möchtest. Möchtest du bspw. mit einer Stellenanzeige Muttersprachler aus Frankreich ansprechen, die in Deutschland leben? Dann könnte es sich lohnen, die Anzeigen auf französisch zu schalten. So stellst du sicher, dass deine Anzeigen auch wirklich von den richtigen Nutzern gefunden werden.
5. Gebotsstrategien
Beim Erstellen einer neuen Kampagne ohne festgelegtes Zielvorhaben wird dir die Gebotsstrategie „Klicks maximieren“ vorgeschlagen. Damit werden deine Gebote automatisch so festgelegt, dass du mit deinem Budget möglichst viele Klicks auf deine Anzeige erzielen kannst. Auch wenn das verlockend klingen mag, ist diese Einstellung nicht zu empfehlen, da hier kein Gegenwert festgelegt ist. Als Shopbetreiber lohnen sich viele Klicks auf deine Anzeigen zum Beispiel nicht, wenn du anschließend wenig Käufe erzielst. Deshalb bieten sich Gebotsstrategien an, die sich am Ziel deiner Kampagne orientieren, das heißt an deiner festgelegten Conversion.
Die Gebotseinstellung “Conversions maximieren” ist darauf ausgerichtet, dass du mit deinem Budget möglichst viele Conversions erzielen kannst. Diese Einstellung ist beispielsweise praktisch, wenn du deine Kampagne nach dem Start etwas “anschieben” möchtest. Gleichzeitig solltest du diese Einstellung immer kritisch beobachten und engmaschig kontrollieren, denn Google sucht zwar nach Conversions, ermittelt aber nicht, welche Conversions den meisten Umsatz erzielen.
Mit der Gebotsstrategie “Conversion Wert maximieren” analysiert Google anhand der Daten deiner Kampagne, welche Conversions am lukrativsten sind. Dies müssen nicht immer die teuersten Produkte sein, auch günstige Produkte, die sich gut verkaufen lassen, können mit einbezogen werden. Beide Strategien zielen darauf ab, das Maximale (also die meisten Conversions oder den meisten Umsatz) aus deinem Budget herauszuholen.
Für den erfolgreichen Kampagnenstart empfehlen wir dir, zunächst mit der Anwendung des eCPCs (des halbautomatischen CPCs) zu starten und anschließend die Gebotsstrategien “Conversions maximieren” oder “Conversion Wert maximieren” zu nutzen. Möchtest du mit deinen Kampagnen mehr Leads erzielen, dann lohnt sich auch die Gebotsstrategie Ziel-CPA. Die Strategie “Ziel-ROAS” ist hingegen besonders für Werbetreibende mit einem Onlineshop geeignet.
Übrigens: Noch mehr Infos über Gebotsstrategien bei Google Ads findest du hier! Wenn du Unterstützung bei der Anwendung der richtigen Gebotsstrategie benötigst, kontaktiere gern unser Team. Wir helfen dir weiter!
6. Optimization Score
Der Optimization Score von Google gibt dir Empfehlungen zur Optimierung deines Google Ads Kontos und deiner Such- und Shoppingkampagnen. Dabei kann dir Google verschiedene Vorschläge unterbreiten, z.B. die Erhöhung deines Budgets, das Hinzufügen von Anzeigenerweiterungen, DSA und RSA oder die Ergänzung von Keywords.
Diese Vorschläge sind durchaus wichtige Impulse für die Optimierung deiner Kampagnen. Blind vertrauen solltest du den Empfehlungen aber nicht. Überlege dir zunächst, was deine eigene Strategie ist. Passen die vorgeschlagenen Keywords zu deinem Kampagnenziel? Ist mehr Budget überhaupt sinnvoll bzw. in der Kampagne gerade gewünscht? Hinterfrage die Vorschläge genau und fange erst dann an zu optimieren, andernfalls kann es leicht vorkommen, dass Kosten anfallen, die du an anderer Stelle besser einsetzen könntest.
7. Ausweitung der Ausrichtung bei Display Kampagnen
Eine kritische Voreinstellung von Google im Bereich der Display-Kampagnen ist die “Ausweitung der Ausrichtung”. Bei den meisten Displaykampagnen ist diese Einstellung standardmäßig aktiviert und auf die minimale Erweiterungsrate festgelegt.
Mit der “Ausweitung der Ausrichtung” erweitert Google die Reichweite deiner Kampagnen, zum Beispiel für Nutzer, die deiner festgelegten Zielgruppe ähnlich sind. Bevor du diese Einstellung übernimmst, solltest du dich fragen, ob es sinnvoll ist die Ausweitung anzuwenden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass du Nutzer ansprichst, die du eigentlich gar nicht nicht erreichen wolltest. Dies ist vor allem für Remarketing-Kampagnen relevant, die sich speziell an die User richten, die deine Website schon einmal besucht haben.
Möchtest du nur deine festgelegte Zielgruppe erreichen, solltest du die “Ausweitung der Ausrichtung” deaktivieren. Dies ist unter Zielgruppen –> Bearbeiten –> Ausrichtung der Zielgruppe bearbeiten möglich.Möchtest du hingegen die Erweiterungsrate erhöhen, kannst du den Schieberegler einfach nach rechts verschieben.
Fazit
Viele Empfehlungen und Voreinstellungen von Google sind sinnvoll und erleichtern dir die Arbeit bei der Erstellung und Optimierung deiner Kampagnen. Aber nicht immer sind alle Vorschläge genau auf deine Ziele und Strategien abgestimmt. Deshalb solltest du immer genau hinschauen, wenn Google dir Einstellungen vorgibt oder weitere Empfehlungen anbietet. Besondere Aufmerksamkeit wird bei den Gebotseinstellungen gefordert!
Wenn du weitere Fragen zu den Einstellungen im Google Ads Konto hast, dann kontaktiere gern unser Team über das Kontaktformular oder schreib in die Kommentare.
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